Der finnische Sicherheitsanbieter F-Secure verfügt über eine interessante Antiviren-Produktreihe für Verbraucher, die auf drei Hauptprodukten basiert.
F-Secure Anti-Virus ist ein No-Strings-Paket, das den zentralen Virenschutz nur für PCs bietet. Es ist einfach, enthält nicht einmal eine böswillige URL-Filterung und es gibt keine wesentlichen Extras.
Wir können jedoch nicht mit dem Preis von 40 US-Dollar für drei Geräte pro Jahr streiten. Bitdefender und Kaspersky berechnen zunächst 30 US-Dollar, um drei Geräte für ein Jahr mit ihrem grundlegenden Antivirenprogramm zu schützen. Bei einer Erneuerung beträgt der Preis jedoch 60 US-Dollar.
Paket mit URL-Filterung, Bankschutz, einfacher Kindersicherung und Schutz für Mac-, Android- und iOS-Geräte. Das sind gute Nachrichten, aber es fehlen noch einige der Funktionen, die Sie von einer Internet-Sicherheitssuite erwarten können, z. B. eine Firewall, ein Spamfilter oder ein Passwort-Manager.
Die Preise sind fair. Eine Lizenz für drei Geräte, ein Jahr kostet zunächst 35 US-Dollar, dann 70 US-Dollar für die Verlängerung und bietet weitere Einsparungen, wenn Sie Geräte und Jahre hinzufügen.
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Es ist im Großen und Ganzen mit anderen Sicherheitssuiten vergleichbar, obwohl es sich möglicherweise teurer anfühlt, da Sie nicht über so viele Funktionen verfügen.
F-Secure Total ist im Wesentlichen F-Secure SAFE mit uneingeschränktem Zugriff auf das Freedome-VPN von F-Secure und F-Secure ID PROTECTION, dem Ersatz für den KEY-Passwort-Manager des Unternehmens.
ID PROTECTION enthält weiterhin einen Passwort-Manager, aber Sie erhalten jetzt auch eine dunkle Webüberwachung. F-Secure überwacht das Web auf Anzeichen dafür, dass Ihre persönlichen Daten bei einem Verstoß durchgesickert sind, und gibt eine Warnung aus, wenn etwas angezeigt wird.
Norton 360 Deluxe macht das Gleiche, aber F-Secure behauptet, einige Vorteile zu haben, insbesondere durch die Verwendung einer Kombination aus menschlicher Intelligenz und Dark Web-Überwachung, um Sicherheitsdaten bis zu 6 Monate schneller wiederherzustellen.
Die Preise steigen auf 90 US-Dollar, um bis zu drei Geräte pro Jahr abzudecken, oder auf 110 US-Dollar, um fünf Geräte abzudecken.
Das ist nicht schlecht, aber Norton 360 Deluxe bietet Antivirus, Dark Web Monitoring, 50 GB Cloud-Backup-Speicherplatz und ein unbegrenztes VPN für 40 US-Dollar im ersten Jahr und 105 US-Dollar bei Erneuerung (für fünf Geräte).
Obwohl Avira Prime keine dunkle Webüberwachung hat, erhalten Sie Antiviren-, VPN- und eine Reihe anderer Wartungs- und Sicherheitstools für nur 100 US-Dollar pro Jahr oder 9 US-Dollar pro Monat, um es auszuprobieren.
Das Ausprobieren von F-Secure Anti-Virus ist einfach, mit einem kostenlosen Test-Download auf der Website und einem einfachen Installationsprogramm, mit dem unser System innerhalb weniger Minuten eingerichtet werden kann.
Das Antivirenprogramm nutzte die Systemressourcen für ein Starterprodukt durchschnittlich, beanspruchte etwa 500 MB Speicherplatz und fügte unserem PC sechs Hintergrundprozesse hinzu.
Wir haben vor und nach der Installation von F-Secure Anti-Virus den besten Windows-Benchmark PCMark Professional ausgeführt, in der Hoffnung, Auswirkungen auf die Geschwindigkeit zu erkennen. Der Unterschied war jedoch gering, und zwar innerhalb der Fehlergrenze, die wir bei mehrmaliger Ausführung des Tests erwarten würden .
War dies ein Problem mit unserem Testverfahren, fragten wir uns? Vielleicht nicht. Mit dem Leistungstest von AV-Comparatives vom Oktober 2020 belegte F-Secure aufgrund seiner minimalen Auswirkungen auf das System den ersten Platz von 17.
Wir sind nicht nur an der Größe eines Antivirenpakets interessiert. Wir testen, wie gut es seine Installation auch vor Angriffen schützt. Malware versucht häufig, erkannte Sicherheitstools zu deaktivieren. Daher ist es wichtig, dass sich ein Produkt selbst verteidigen kann.
F-Secure Anti-Virus wurde unsicher gestartet, da wir einige Dienste schließen und deaktivieren konnten, andere jedoch nicht. Hatte dies unseren Schutz beschädigt? Es war schwer zu sagen.
Dann haben wir jedoch einen schweren Schlag versetzt, indem wir einen der wichtigsten Treiber von F-Secure mit einem Standard-Windows-Tool entladen haben und die Fähigkeit, schädliche Dateien beim Schreiben auf die Festplatte zu erkennen, beeinträchtigt haben.
Wenn der Treiber ausgeführt wird, führt das Herunterladen einer schädlichen Datei in Chrome zu der Warnung „Fehler beim Herunterladen – Fehler“. Danach wurde es ohne Probleme heruntergeladen.
Dies ist keine einfache Sicherheitslücke, die ausgenutzt werden kann. Ein Angreifer würde irgendwie brauchen, dass Sie bösartigen Code mit Administratorrechten auf Ihrem System ausführen, ohne von F-Secure erkannt zu werden. Und selbst wenn er das geschafft und eine schädliche Datei heruntergeladen hat, sollte F-Secure Anti-Virus sie im RAM oder über ihr Verhalten erkennen.
Dies ist jedoch eine Schwäche, die wir bei anderen Antivirenprogrammen selten sehen, und wir fragen uns auch, ob es möglicherweise andere gibt (unsere Zeit war so begrenzt wie unsere Hacking-Fähigkeiten, und ein ernsthafter Angreifer hat möglicherweise noch viele weitere Ideen) Erkenntnisse zu F-Secure, und hoffentlich wird das Unternehmen alle Probleme schnell angehen.
Antivirus
Wenn Sie an Antivirenprodukte gewöhnt sind, die versuchen, Sie mit zahlreichen Bonusfunktionen zu überzeugen, wird F-Secure Anti-Virus Sie enttäuschen, da es keine gibt. Es gibt kaum etwas anderes als das Scannen von Antivirenprogrammen und die damit verbundenen Sicherheitsschichten und -einstellungen.
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Dieser Ansatz zahlt sich mit der Benutzeroberfläche von F-Secure aus, die so einfach und unkompliziert ist, wie Sie es jemals sehen werden. Die Hauptkonsole verfügt über zwei Schaltflächen: Virenscan und Einstellungen.
Tippen Sie auf das erste und F-Secure Anti-Virus führt einen sehr schnellen Scan durch (weniger als eine Minute auf unserem Testsystem), behandelt Bedrohungen automatisch und zeigt das Urteil an. Durch Tippen auf die Schaltfläche Einstellungen werden nur sehr wenige Konfigurationsoptionen angezeigt.
Erfahrene Benutzer sind möglicherweise etwas frustriert über den Mangel an Funktionen und Kontrolle. F-Secure bietet Ihnen keine Auswahl an Scan-Typen auf der Hauptkonsole, z. B. wenn standardmäßig ein schneller Scan ausgeführt wird.
Es gibt einen vollständigen System-Scan, wenn Sie ihn finden können (er befindet sich hinter der Schaltfläche „Virus-Scan-Optionen“), aber wir konnten keinen benutzerdefinierten Scan-Typ erstellen.
Die Überschrift „Einstellungen“ hat nicht geholfen. Während Konkurrenten wie Avast und Avira eine Vielzahl von manuellen Scan-Optimierungen und Konfigurationsoptionen haben, verfügt F-Secure nur über zwei einfache Kontrollkästchen: „Nur bekannte Dateitypen scannen“ und „In komprimierten Dateien scannen“.
Sie können gezielte Scans ausführen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf eine Datei, einen Ordner oder ein Laufwerk klicken und Nach Viren suchen auswählen. Diese sind bereits anfangs schnell und werden in nachfolgenden Läufen schneller. Die App überprüfte zunächst 50 GB ausführbare Dateien in etwa 19 Minuten, zum Beispiel schneller als die meisten anderen, und fiel bei erneuter Überprüfung auf 14 Minuten.
F-Secure unterstützt auch parallele Scans, eine Verbesserung seit unserer letzten Überprüfung. Wenn ein Scan im Hintergrund ausgeführt wird, müssen Sie nicht länger warten, bevor Sie einen anderen ausführen, und möglicherweise einen USB-Stick überprüfen.
Klicken Sie einfach mit der rechten Maustaste auf die Taste im Explorer, wählen Sie die Option Scannen, und die App öffnet einen weiteren Scan in einem eigenen Fenster. Die meisten Benutzer tun dies nicht oft, aber es ist ein willkommenes Plus an Benutzerfreundlichkeit.
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Durch die Unterstützung für geplantes Scannen kann das Paket das System automatisch überprüfen, aber auch hier gibt es nur sehr wenig Kontrolle.
Sie können F-Secure Anti-Virus beispielsweise nicht bitten, bestimmte Dateien oder Ordner zu überprüfen – es muss sich um einen Standard-Scan handeln – und die einzigen Intervalloptionen sind täglich, wöchentlich oder alle vier Wochen.
Die Ransomware-Schutzfunktion von F-Secure bietet ein kleines, aber lohnendes Extra, das verhindert, dass nicht vertrauenswürdige Anwendungen auf Dateien in Ordnern zugreifen, die Sie sicher aufbewahren möchten.
Dies ist keine neue oder ungewöhnliche Idee – die Funktion „Kontrollierter Ordnerzugriff“ von Windows 10 funktioniert ähnlich -, bietet aber dennoch eine praktische zusätzliche Schutzschicht gegen Ransomware.
F-Secure Antivirus bietet also nur wenige Scanoptionen, ist aber auch schnell, genau und benutzerfreundlich.
Das Fehlen der URL-Blockierung ist ein Nachteil, aber Sie sind immer noch durch die anderen Ebenen von F-Secure geschützt.
Als wir auf eine Seite zugegriffen haben, die ein Crypto Miner-Skript enthält, hat F-Secure das Herunterladen der HTML-Seite zugelassen, dann jedoch die Bedrohung in der Datei erkannt, bevor sie gestartet werden konnte. Auch ohne URL-Blockierung sind Sie immer noch sehr gut verteidigt.
Schutz
Der Real-World Protection Test von AV-Comparatives stellt 17 Top-Antiviren-Engines gegen einige der neuesten Malware und erklärt dann ausführlich, wer die Nase vorn hat.
In dem zusammenfassenden Bericht von Juli bis Oktober 2020 belegte F-Secure den zweiten Platz, einer von nur drei Anbietern, die 100% der Testbedrohungen blockierten (Panda und Trend Micro waren die gemeinsamen Gewinner).
(Dies ist nicht ganz so beeindruckend, wie es scheint, da F-Secure sehr hohe 44 Fehlalarme aufwies. Kaspersky wurde Vierter mit einer Schutzrate von 99,7%, dies jedoch nur mit zwei Falsch-Positiven.
Die Schutzrate von F-Secure ist höher, aber das liegt daran, dass mehr Alarme ausgelöst werden, von denen viele falsch sind, und diese können im realen Gebrauch zu großen Problemen führen.)
Der Home-User-Bericht von AV-Test vom Oktober 2020 zeigte auch, dass F-Secure 100% der Testbedrohungen blockiert, und das ist kein Zufall. Dies war auch in fünf von sechs Tests im Vorjahr der Fall.
Der Home-Anti-Malware-Schutzbericht von SE-Labs für Oktober bis Dezember 2020 war jedoch nicht annähernd so beeindruckt, als F-Secure zum Schutz auf Platz 9 von 13 landete. Wir würden wahrscheinlich mehr Gewicht auf die kombinierten und positiveren Urteile von AV-Comparatives und AV-Test legen, aber vielleicht würde uns die Durchführung eigener Tests mehr sagen.
Testen
Wir hatten keine Probleme mit F-Secure Anti-Virus bei unseren eigenen Datei- und Verhaltensüberwachungsprüfungen.
Unsere ausführbaren Testdateien verwenden alle Arten von sehr verdächtigen Tricks: Starten Sie ein Windows-Tool, mit dem PowerShell gestartet wird, und erstellen Sie Skripte, um ein anderes Windows-Tool zum Herunterladen einer schädlichen Datei zu verwenden es konnte also keinen Schaden mehr verursachen.
Um die Überprüfung abzuschließen, haben wir unseren eigenen benutzerdefinierten Ransomware-Simulator auf dem F-Secure Anti-Virus-System gestartet. Da der Simulator noch nie öffentlich veröffentlicht wurde, konnte F-Secure ihn noch nie zuvor gesehen haben, was die Erkennung der Bedrohung theoretisch weitaus schwieriger macht.
F-Secure hat unseren Simulator in der Vergangenheit für seine Dateisignatur gesperrt, diesmal jedoch verpasst. Unsere Testbedrohung wurde erfolgreich gestartet und hat Tausende von Benutzerdokumenten verschlüsselt, ohne dass die Verhaltensüberwachung von F-Secure Anti-Virus rote Fahnen auslöste.
Das Protected Folders-System von F-Secure ermöglicht die Definition bestimmter Ordner, die laut App dann vor Erpressung durch Verschlüsselung (wie Ransomware) geschützt sind. Das würde sicherlich unsere Testdaten schützen, oder? Nein, unser Simulator hat sie alle verschlüsselt.
Diese Ergebnisse müssen mit Sorgfalt interpretiert werden. Wir wissen aus Labortests, dass F-Secure die meisten Ransomware-Programme problemlos blockiert, selbst die anspruchsvollsten Zero-Day-Bedrohungen. Daher scheint es seltsam, dass unser winziger Simulator durchgekommen ist.
Da es sich nicht um echte Malware handelt, glaubte F-Secure Anti-Virus möglicherweise, dass es sich um eine legitime Anwendung handelt, möglicherweise um ein echtes Verschlüsselungstool, und ließ sie daher uneingeschränkt laufen.
Obwohl wir nicht sicher sind, was passiert ist oder warum, machen uns diese Ergebnisse ein wenig nervös. Wenn ein Antivirenprogramm mit einer ausführbaren Datei konfrontiert wird, die noch nie zuvor gesehen wurde, sich sehr ransomwareähnlich verhält und Dateien in einem geschützten Ordner verschlüsselt, wird erwartet, dass zumindest eine Warnung ausgelöst wird, in der der Benutzer gefragt wird, ob dies in Ordnung ist. Die Tatsache, dass dies nicht geschehen ist, muss ein Problem sein.